Sitzen in der Stille
Sitzen in der Stille ist seit zwei Jahren ein regelmäßiges Angebot in der Kirche in Osterspai.
Dabei wird die Kirche in den Wintermonaten in besonderer Weise beleuchtet und jeder Platz ist mit einer Decke versehen. Jeder kann sich auf den Platz setzten der ihm passt. Die Plätze sind im ganzen Kirchenraum verteilt. Wenn alle Teilnehmer ihre Plätze eingenommen haben gibt es einen kurzen Impuls und (sofern sich neue dazu gesellen) eine kurze Einführung.
Eine Klangschale startet und beendet das Sitzen in der Stille wieder.
Wir sitzen eine halbe Stunde. Manchmal gelingt es einem nicht in die Stille einzutauchen, jemand wird unruhig oder beginnt zu Husten. Das ist alles nicht schlimm - ein Geübter nimmt diese Geräusche von außen kaum wahr. Dennoch kann man jederzeit, als Einzelner das Sitzen beenden, indem man leise den Kirchenraum verlässt.
Oft geht die Gruppe dann in Stille auseinander.
Manchmal ergibt sich noch ein Gespräch.
Sitzen in der Stille / Kontemplation
Warum gibt es in der Pfarrei sitzen in der Stille?
Stille kommt heutzutage sehr selten vor. Ständig gibt es für unser Gehirn irgendwelche Impulse – Reize. Unsere Aufmerksamkeit wird durch Geräusche oder durch unsere Beobachtungen ständig gefordert. In der Computersprache würde man sagen wir sind ständig im Standby-Modus.
Die Stille wirkt sich positiv auf unser Gehirn aus, sie reduziert das Stresshormon, sagt die Wissenschaft.
Stille bedeutet Ruhe für`s Gehirn. Die Stille bewirkt, dass der Körper sich wohler fühlt.
Die Stille hat verschiedene Gesichter: oft wird es ganz Still – nicht nur um uns herum sondern auch in mir, dann ist Stille fast greifbar – einzigartig. Es breitet sich ein Wohlgefühl in meinem Körper aus. Ein anderes Mal ist die Stille laut, weil mein Kopf einfach zu voll ist, ich meine Gedanken nicht lassen kann und mein Herz zu schwer ist. Manchmal macht die Stille mich unruhig, weil es mir nicht gelingt in die Stille einzutauchen.
Nichts zu denken fällt uns sehr schwer, dass muss man üben, üben üben,…
Und, ganz wichtig, wenn es nicht sofort gelingt darf man nicht den Mut verlieren. Irgendwann gelingt es.
Christliche Kontemplation ist die Bezeichnung für den christlichen mystischen Weg, sich in der Gegenwart Gottes zu üben.
Das Wort Kontemplation setzt sich aus Con-gemeinsam und templum – Betrachtungsraum; comtemplari bedeutet: „betrachten, beschauen
In der Kontemplation geht es darum selbst zu Tempel, zum Ort der Begegnung mit Gott zu werden.
Maja Westbomke, Gemeindereferentin
Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt, …. Denn der Tempel Gottes ist heilig, der seid ihr.
1 Kor 3,16-17